15 Jän, 2025
Als Beschuldigter in einem Strafverfahren können Sie schnell das Gefühl bekommen, in einer aussichtslosen Lage zu sein. Doch das muss nicht so sein! Mit der richtigen Strategie und Kenntnis Ihrer Beschuldigtenrechte können Sie sich effektiv schützen. In diesem Beitrag erkläre ich Ihnen die wichtigsten Aspekte, die Sie beachten sollten, wenn Sie in den Fokus von Ermittlungen geraten.
1. Schweigen ist Gold
Egal, wie sehr die Situation Sie unter Druck setzt: Sie sind nicht verpflichtet, auszusagen. Nutzen Sie Ihr Recht auf Aussageverweigerung. Alles, was Sie sagen, kann gegen Sie verwendet werden – daher gilt: Lieber schweigen und zunächst eine Strategie entwickeln.
2. Keine Aussage ohne Akteneinsicht
Bevor Sie eine Aussage machen, sollten Sie genau wissen, was Ihnen vorgeworfen wird. Ihr Anwalt kann Akteneinsicht beantragen und die Beweise prüfen, die gegen Sie vorliegen. Erst dann kann eine fundierte Verteidigungsstrategie erstellt werden.
3. Beratung ist der Schlüssel
Ohne rechtliche Beratung fehlt Ihnen der Überblick über die Konsequenzen Ihrer Entscheidungen. Ein erfahrener Strafverteidiger steht Ihnen zur Seite, erklärt Ihnen die rechtlichen Zusammenhänge und sorgt dafür, dass Sie keine Fehler machen.
Wenn die Polizei Sie zu einer Einvernahme lädt, sollten Sie folgende Tipps beachten:
- Fragen Sie nach Ihrer Rolle: Werden Sie als Beschuldigter oder Zeuge geladen? Diese Information ist entscheidend für Ihre Rechte.
- Erkundigen Sie sich, worum es geht: Sie haben das Recht, vorab den Sachverhalt zu erfahren. Lassen Sie sich erklären, worüber gesprochen werden soll.
- Terminverschiebung: Passt Ihnen der vorgeschlagene Termin nicht, können Sie einen neuen Zeitpunkt vereinbaren.
- Nehmen Sie Ihr Handy nicht mit: Ihr Mobiltelefon könnte beschlagnahmt oder ausgewertet werden. Lassen Sie es lieber zu Hause.
- Unterschreiben Sie nichts ohne Beratung: Egal, ob Protokolle oder andere Dokumente – lassen Sie sie erst von Ihrem Anwalt prüfen.
Wenn Sie Ihre Rechte kennen und danach handeln, erreichen Sie die besten Ergebnisse für Ihr Verfahren. Die wichtigsten Beschuldigtenrechte sind:
- Aussageverweigerungsrecht: Sie müssen sich nicht selbst belasten. Dieses Recht darf Ihnen nicht negativ ausgelegt werden.
- Recht auf Akteneinsicht: Nur so können Sie nachvollziehen, welche Beweise und Vorwürfe gegen Sie vorliegen.
- Recht auf einen Verteidiger: Ein Anwalt sichert Ihre Rechte und sorgt dafür, dass Sie fair behandelt werden.
- Beweisanträge stellen: Sie können aktiv dazu beitragen, die Wahrheit ans Licht zu bringen, indem Sie Beweise beantragen.
Mein wichtigster Tipp: Holen Sie sich rechtlichen Beistand!
Gehen Sie nicht alleine zur Polizei oder zur Beschuldigteneinvernahme. Mit einem Anwalt an Ihrer Seite sind Sie optimal geschützt und können Fehler vermeiden, die schwerwiegende Konsequenzen haben könnten. In der Regel können Fehler bei der ersten Aussage oder umfangreiche Geständnis nach späterer Zuziehung eines Rechtsanwaltes nicht mehr ausgebügelt werden.